Pol Pot war ein kambodschanischer Politiker und Anführer der Roten Khmer. Er wurde am 19. Mai 1925 in der Provinz Kampong Thom in Französisch-Indochina geboren und verstarb am 15. April 1998 in Anlong Veng, Kambodscha.
Pol Pot führte die Roten Khmer von 1963 bis 1997. Während seiner Herrschaft von 1975 bis 1979, bekannt als das Regime der Roten Khmer, versuchte er, Kambodscha zu einer agrarischen kommunistischen Utopie umzubilden. Dabei ging er radikal vor und verfolgte eine zwanghafte Agrarisierungspolitik, bei der städtische Gebiete entvölkert und die Bevölkerung in ländliche Arbeitskollektive gezwungen wurde. Diese Maßnahmen führten zu massiver Enteignung, Zwangsarbeit, Folter und Genozid. Schätzungen zufolge kamen während seiner Herrschaft etwa 1,7 bis 2,5 Millionen Menschen ums Leben, was etwa einem Viertel der kambodschanischen Bevölkerung entsprach.
Nachdem Vietnam 1979 in Kambodscha einmarschierte und die Roten Khmer stürzte, ging Pol Pot in den Dschungel und führte einen Guerillakrieg gegen die vietnamesische Besatzungsmacht. Er blieb bis zu seinem Tod der Anführer der Roten Khmer, obwohl die Organisation in den 1990er Jahren bereits stark an Einfluss verloren hatte.
Pol Pot wurde nie für seine Verbrechen vor Gericht gestellt. Er starb im Jahr 1998 im Alter von 72 Jahren an einem Herzanfall, während er unter Hausarrest in einer abgelegenen Region Kambodschas stand.
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